5000 Jahre alte Funde von Kochstätten haben gezeigt, dass Knoblauchsrauke schon damals als Gewürz- und wahrscheinlich auch Heilkraut verwendet wurde. Noch bis zum Ende des 19 Jahrhunderts war sie eine angesehene Gewürzpflanze, vor allem bei der armen Bevölkerung, welche sich keine Gewürze leisten konnte. Nachdem ihr einige Zeit kaum Beachtung geschenkt wurde, ist sie mittlerweile wieder populärer und wird von vielen Kräuterkennern als Würzkraut geschätzt.
Andere Namen sind Sommerknoblauch oder Lauchkraut und man findet sie in lichten Laubwälder, Heckenränder, Wegränder, Parks und Gärten
Verwendbare Pflanzenteile:
Blätter, Blüten, Samen, Triebe, Wurzeln
Inhaltstoffe: ätherisches Öl, Glykoside, Mineralsalze, Saponine, Senfölglykoside, Vitamin A, Vitamin C
Anwendung als Heilpflanze / Medizinische Wirkung: Das frische Kraut wirkt blutreinigend und harntreibend. Es ist schleimlösend und hat einen positiven Einfluss bei Asthma, Husten und Bronchitis. In der Volksmedizin wurde es zur Entgiftung und als Wurmmittel eingesetzt. Gequetschte Knoblauchraukeblätter auf eitrigen Wunden und Insektenstichen wirken entzündungshemmend und desinfizierend.
Als Heilpflanze wird Knoblauchsrauke heute kaum mehr genutzt, was daran liegen mag, dass andere Wildpflanzen heilkräftiger sind. Doch Menschen sind unterschiedlich und nicht jeder braucht die gleiche Medizin. Wenn dir Knoblauchsrauke häufiger über den Weg “wächst”, ist sie vielleicht genau das richtige Heilkraut für dich.
Verwendung in der Küche: Knoblauchsrauke ist ein gesundes, mildes und doch sehr würziges Küchenkraut. Wie der Name schon sagt, besitzt sie ein leichtes Knoblaucharoma. Sie ist ein toller Knoblauchersatz für Menschen, die Knoblauch und Bärlauch nicht vertragen.
Die ganze Pflanze ist essbar. Für Salate, Kräuterquark, Pesto, Suppen und Saucen werden Blätter und Triebe verwendet.
Knoblauchsrauke sollte roh verzehrt werden, die Inhaltsstoffe, welche für den aromatischen pfeffrigen Knoblauchgeschmack verantwortlich sind, werden durch Kochen zerstört. Also bitte immer erst zum Ende des Kochens dazugeben.
Die Blüten können als essbare Dekoration zu Salaten und anderen herzhaften Speisen gegeben werden.
Grüne, noch unreife Samenhülsen werden frisch als scharfes Gewürz zu Gemüsegerichten gemischt. Aus den ausgereiften schwarzen Samen kann eine Art Senf hergestellt werden oder die Samen werden wie Pfeffer als Gewürz genutzt.
Geschmacklich erinnert die Wurzel an Meerrettich, sie kann fein gerieben als scharfes Gewürz verwendet werden. Jedoch wird die Wurzel nur von einjährigen Pflanzen geerntet.
Alle Teile der Knoblauchsrauke sollten nur frisch verwendet werden, da durch Trocknen und kochen die wertvollsten Inhaltsstoffe verloren gehen. Zum haltbar machen eignet sich Einfrieren oder das Herstellen eines Pesto.
Häufig hat Knoblauchsrauke ein Areal für sich, wo sie sich dann auch üppig ausbreitet. Von ihren Wurzeln sondert sich ein Sekret ab, mit welchem sie andere Pflanzen fernhält. Knoblauchsrauke wächst in lichten Laubwäldern, Gärten, Parks und an Hecken.
Wenn du die Blätter zwischen den Fingern zerreibst, kannst du Knoblauchsrauke eindeutig am Knoblauchgeruch erkennen.
Die Knoblauchsrauke im Frühling - eine zarte Blattrosette Die Knoblauchsrauke kurz vor der Blüte